Waldstetten (Druckversion)
Autor: Frau Henkel
Artikel vom 11.02.2021

Das erste Online-Vorspiel war ein großer Erfolg

Cyber Novum erfolgreich gemeistert

Musikschule Waldstetten initiierte erstes Online Konzert

(MSW). Sieben junge Musikanten haben in der Tat in der letzten Woche an der Musikschule Waldstetten mit dem ersten „Online-Konzert“ etwas Besonderes geschafft. Das Konzert aus den Übkellern und Musizierzimmern über die Internetleitung zeigte vor allem eines: „geht nicht gilt nur solange, bis es jemand macht“.

Es war ein Versuch die Tristesse der Möglichkeiten im Musikunterricht in Zeiten von einer Pandemie zu brechen. Viele Musikschulen gehen mittlerweile freudig den Weg des digitalen Fernunterrichtes; nicht selten nutzen Lehrkräfte parallel Messengerdienste, normale Telefonleitung und digitale Computerplattform um ein möglichst präsenznahes Unterrichten zu gewährleisten. Die Schüler und Eltern nehmen diese Angebote bereitwillig an. In Zeiten des Heimunterrichtens auch für allgemeine Schulinhalte wurde die Instrumentalunterweisung fast schon zu einer Art gelungenen Auflockerung und Attraktion. Musikhändler merken hier auch deutlich einen Aufschwung beim Instrumentenkauf auch in der breiten Bevölkerung.

Sieben junge Musiker im Alter von 12 bis 19 Jahren stellten am Mittwoch einer überaus erquicklichen Anzahl von eingewählten Gästen Ausschnitte aus dem laufenden Jugend Musiziert Programm oder anstehenden Abitursprüfungen vor. Leonie Menrad (Blockflöte) und Linda Storch (Klavier), schon mehrfach bei Jugend Musiziert ausgezeichnet, setzen sozusagen die hochbarocke Klammer. Für ihre Kategorie Holzblasinstrument und Begleitung erklang zwei hochbarocke Sonaten. Zum einen die „Sonata Prima“ von Johann Erasmus Kindermann (1616-1655) auf der Sopranblockflöte und ganz zum Schluss die virtuose „Sonate“ von Arcangelo Corelli. Beide Musikerinnen verstanden es gekonnt, die schönen Umspielungen und Melodieführungen des Hochbarock zu meistern. Corelli, der am 17. Februar zum 368. Mal seinen Geburtstag feiern darf, hätte es sicher gefallen. Stand hier die Kombination von der Leichtigkeit der Flöten in seiner Einbettung in die zeitgemäßen Generalbassspielweise im Vordergrund, so offerierten Niklas Willbold und Felix Bleicher für die Altersgruppe II in der Kategorie Schlagzeug Ensemble vor allem einen aufheiternden Latinstil des „Uno, Dos, Tres“ von Sönke Hermannsen. Auch hier ist die Melodie (in diesem Fall am Marimbaphon) das tragende Element.

Grenzen im Projekt des Cyberkonzertes offenbarten die zeitgenössischen Schlagzeugwerke. Die gängigen Kommunikationsplattformen sind auf Sprache ausgelegt und eleminieren auch wichtige Musikdaten. Das anspruchsvolle „Eight on 3 und Nine on 2“ von Philipp Kühn und Dylan Hedrich aus dem Übkeller übertragen zeigt zwar die hohen technischen Möglichkeiten der Ausführenden, der KIang bleibt im Vergleich zum Konzertsaal noch flach. Dennoch: man sieht hier vor allem die Kernidee, welche die Musiker antreibt. Auch die Pandemie kann uns nicht stoppen!

Man hat unter Berücksichtigung der geltenden Gesetze in der eins zu eins Begegnung weiter gearbeitet, um doch noch auf die Realisation des diesjährigen Wettbewerbes von JUGEND MUSIZIERT zu warten…. oder sich auf das Musikabitur vorzubereiten wie Fabian Giesche, dessen Drum Set Rock Etüde „Rollin“ ganz satt herüberkam. Wem die Doppelbassdrum zu laut war, der konnte ja die Lautstärke herunter regeln. Dies ist ein interessantes Novum eines Onlinekonzertes: der Zuhörer entscheidet auch über die Lautstärken, in denen er hören will.

 

Die Musikschule Waldstetten wird diesen Weg weitergehen um dann trotz, durch oder gerade mit dem Hintergrund einer Pandemie eine neue Richtung anzuzeigen: den Hybrid zwischen Präsenzunterricht und den bis jetzt nur angekratzten Möglichkeiten des digitalen Unterrichtes angemessen zu kombinieren.

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